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Denk Tank

Gehirnschlacke und Gedankenmüll von Roland Bart

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Hin und wieder muss es einfach sein: Eine Beobachtung löst einen Gedanken aus, der sich wie eine Wolke im Kopf verbreitet und sich nicht wieder verflüchtigt, bevor er nicht in irgendeiner Weise geäußert ist. Und ich denke viel. Eigentlich ständig. (Auch wenn ich nur sehr selten Zeit habe, diese Gedanken zu formulieren). Ich bin wie ein Besucher, ein Tourist von einem anderen Stern, der nicht anders kann als zu beobachten, nachzudenken und sich immer wieder aufs Neue über Alltäglichkeiten zu wundern, darüber, wie wir leben in unserem kleinen Biptop called Planet Earth. Und wer bin ich? Hab ich ja eben gesagt: Ein Tourist von einem anderen Stern.

Freitag, Juli 28, 2006

Hisbollah, Hamas, Westjordanland, Gaza-Streifen...

...man kann's nicht mehr hören. Man will's nicht mehr hören. Seit ich denken kann, begleiten mich die Nachrichten aus dem Nahen Osten wie täglicher Moozak. Aber plötzlich habe ich das Gefühl, es wird ernst - und keiner hört mehr hin. Man reagiert mit den bekannten Mustern: Sollen sich die da unten doch zoffen, wer blickt da schon durch, Hoffnung gibt es eh keine. Historisch und pflichtmoralisch stehen wir auf der Seite Israels, darum schlucken wir auch erst mal, dass die gerade ihren Nachbar in Schutt und Asche bomben. Die Hisbollah - was war das gleich? Ach ja, "ein hochgerüsteter Staat im Staate, von den finsteren Mullahs des Iran finanziert und gesteuert" - also ganz klar die Bösen. Wie die Hamas (schon diese Namen, Fatah, Hamas, Al Quaida - sind das nicht alle dieselben Gesellen?).
Mir stehen die Haare zu Berge. Die Israelis haben offenbar die Reißleine gezogen, sie wollen's wissen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich der Iran einschalten wird, und dann ist die Kacke richtig am Dampfen. Als würden sie genau darauf warten, verkündet Condi Rice im Namen der Amis, für einen Waffenstillstand sei die Zeit noch nicht reif. Ach ja? Man darf Bush und Konsorten inzwischen durchaus primitiv-naive Gedankengänge der Art zutrauen, dass eine israelische A-Bombe auf Teheran den USA viel Arbeit ersparen könnte. Ich habe echtes Muffensaußen. So ähnlich muss sich das vor dem Ausbruch von WK 1 angefühlt haben.

PS: Eine richtig gute, informative Expertenrunde zum Thema gab's im SWR2 Forum am 17.Juli. Unbedingt hörenswert für alle, die einen besseren Durchblick wünschen:
http://mp3.swr.de/swr2/forum/swr2_forum_20060717_libanon.6444m.mp3

Donnerstag, Juli 27, 2006

Überqualilfiziert...

...ist fast so schlimm wie arbeitslos. Heute eine Absage bekommen. Nicht die erste dieser Art. Es ist offenbar nicht vermittelbar, dass man als Familienvater mit berufstätiger Frau einen weniger gut bezahlten Halbtagsjob einer (Fulltime) Leitungsposition vorzieht. Man könnte ja nach ein paar Jahren die Firma wieder verlassen - so die mir inoffiziell mitgeteilte Sorge. Klar könnte man das, man könnte sich aber auch mit einem Lebensmodell arrangieren, bei dem der Job nicht mehr der Mittelpunkt der Welt ist. Aber das darf man nicht laut sagen. Will sich da etwa einer nicht mit Haut und Haaren für den Job einsetzen?! Richtig! Ich hatte mich auf den Job beworben, weil ich wusste, dass ich ihn bewältigen konnte, ohne mich tot zu machen - und weil mich die Aufgabe interessierte. Und weil ich die andere Hälfte der Zeit tatsächlich für meine Familie aufwenden möchte.
Dieses Modell existiert in Deutschland aber noch nicht. Man zieht lieber einen weniger Qualifzierten vor, denn man nimmt dem Besserqualifizierten nicht ab, dass er zufrieden sein könnte. Und für die Sicherheit, dass der neue Mitarbeiter einem bis zur Rente erhalten bleibt, verzichtet man auch auf die Möglichkeit, von der Erfahrung zu profitieren. Seltsame Arbeitswelt.

Montag, Juli 24, 2006

Woher hat eigentlich Mathias Döpfner...


...52 Millionen Euro? Das kosten seine zwei Prozent Anteil am Springer Imperium, die er kürzlich erstanden hat. Man verdient halt ganz gut als Vorstandsvorsitzender. Aber kein Neid, bitte! Michael Schumacher oder Robbie Williams haben mehr auf der hohen Kante. Und auch deren Vermögen ist nichts gegen das der Deutschen en gros: 4 260 000 000 000 Euro (4,26 Billionen) haben wir statistisch gesehen auf dem Sparkonto, im Depot oder im Strumpf. Dort arbeitet das Geld also vor sich hin - und fehlt der Konjunktur. Wo sollte es auch hin? Wir haben ja schon alles! Es müsste halt öfter kleine Hagelschläge geben wie kürzlich im Schwarzwald, mit tennisballgroßen Hagelkörnern, die Dächer und Autoscheiben zerschlagen. Was hat das für ein emsiges Reparieren und Kaufen ausgelöst! Die Dachdecker hatten Vollbeschäftigung, die Fensterbauer Lieferengpässe. Richtig happy klang meine Tante aus Trossingen - es wurde wieder 'gschafft! Das Geld hatte endlich Raum, sich zu bewegen und floss von den Sparkonten in die Taschen der Handwerker. Was macht eigentlich die Springer AG mit Döpfners Geld, jetzt, wo man es nach dem geplatzten TV-Deal doch nicht in die USA überweisen kann?

Bild: http://www.vereinigte-hagel.com/VH/information/hagel/info.html