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Denk Tank

Gehirnschlacke und Gedankenmüll von Roland Bart

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Hin und wieder muss es einfach sein: Eine Beobachtung löst einen Gedanken aus, der sich wie eine Wolke im Kopf verbreitet und sich nicht wieder verflüchtigt, bevor er nicht in irgendeiner Weise geäußert ist. Und ich denke viel. Eigentlich ständig. (Auch wenn ich nur sehr selten Zeit habe, diese Gedanken zu formulieren). Ich bin wie ein Besucher, ein Tourist von einem anderen Stern, der nicht anders kann als zu beobachten, nachzudenken und sich immer wieder aufs Neue über Alltäglichkeiten zu wundern, darüber, wie wir leben in unserem kleinen Biptop called Planet Earth. Und wer bin ich? Hab ich ja eben gesagt: Ein Tourist von einem anderen Stern.

Mittwoch, Januar 31, 2007

Positive Thinking...


...funktioniert eben doch. Heute habe ich einem Mann zum zweiten Mal eine Obdachlosenzeitung abgekauft, nur weil er eine positive Ausstrahlung hatte. Ich war mir dessen nicht bewusst. Der Verkäufer winkte gut gelaunt mit der Zeitung und wirkte irgendwie anziehend - ich ging hin, kaufte das Blatt und wechselte ein paar Worte mit ihm. Erst durch seinen ausländischen Dialekt wurde mir klar, dass er derselbe Mann war, dem ich letzte Woche bereits eine Ausgabe abgekauft hatte. Meine erste in Monaten übrigens. So, wie mich dieser fröhliche Typ angezogen hatte, schrecken mich Verkäufer sonst immer ab, je elender sie daher kommen und ich mache intuitiv einen Bogen um sie. Eine scheiß Gemeinheit, ich weiß. Aber so funktionieren wir Menschen eben.

Bild aus www.trott-war.de

Dienstag, Januar 09, 2007

Erotik ist...


...die Kunst der Verhüllung. Der Andeutung. Ein erotischer Moment aus männlicher Sicht: Wenn bei Frauenbeinen in Strümpfen die helle Haut durch den schwarzen Stoff schimmert, weil er sich beim Hinsetzen über den Knie dehnt. Wenn der Wind das leichte Sommerkleid gegen ihren Körper presst, so dass sich für Augenblicke die Konturen ihrer Schenkel und ihres Venushügels unter dem dünnen Stoff abbilden. Wenn, wie bei Malèna, Kerzenlicht die Konturen der Beine durch das lange Negligé abzeichnet.
Darum weiß ich nicht, ob ich die transparenten Röcke aus Japan erotisch finden soll. Sie spielen ja nicht mit dem Geheimnis, sondern offenbaren es allzu leichtfertig. Das Verborgene, Versteckte so offen präsentiert zu bekommen, kann schnell den erotischen Impuls abtöten. Schließlich sind Dessous nur deshalb erotisch, weil sie "darunter", also eigentlich unsichtbar getragen werden und damit ein "verbotener" Anblick sind. Ein hochgerutschter Rock wirkt nur so lange erotisch, solange wir darunter ein Dessous vermuten und der Blick auf die freigelegte Haut uns nicht zusteht. Sobald wir aber wissen, dass es sich um ein Sport-Trikot handelt, verflüchtigt sich die Erotik.
Seltsam nur, dass Instant-Nacktheit als das Höchste der Erotik gilt. In Filmen ist es zu beobachten: Die Hüllen fallen immer im Off. Und dann wird gerammelt. Wie langweilig.