Erotik ist...
...die Kunst der Verhüllung. Der Andeutung. Ein erotischer Moment aus männlicher Sicht: Wenn bei Frauenbeinen in Strümpfen die helle Haut durch den schwarzen Stoff schimmert, weil er sich beim Hinsetzen über den Knie dehnt. Wenn der Wind das leichte Sommerkleid gegen ihren Körper presst, so dass sich für Augenblicke die Konturen ihrer Schenkel und ihres Venushügels unter dem dünnen Stoff abbilden. Wenn, wie bei Malèna, Kerzenlicht die Konturen der Beine durch das lange Negligé abzeichnet.
Darum weiß ich nicht, ob ich die transparenten Röcke aus Japan erotisch finden soll. Sie spielen ja nicht mit dem Geheimnis, sondern offenbaren es allzu leichtfertig. Das Verborgene, Versteckte so offen präsentiert zu bekommen, kann schnell den erotischen Impuls abtöten. Schließlich sind Dessous nur deshalb erotisch, weil sie "darunter", also eigentlich unsichtbar getragen werden und damit ein "verbotener" Anblick sind. Ein hochgerutschter Rock wirkt nur so lange erotisch, solange wir darunter ein Dessous vermuten und der Blick auf die freigelegte Haut uns nicht zusteht. Sobald wir aber wissen, dass es sich um ein Sport-Trikot handelt, verflüchtigt sich die Erotik.
Seltsam nur, dass Instant-Nacktheit als das Höchste der Erotik gilt. In Filmen ist es zu beobachten: Die Hüllen fallen immer im Off. Und dann wird gerammelt. Wie langweilig.
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