...und in Dresden wird eine neue Kirche eingeweiht. Hat beides etwas miteinander zu tun? Heute Nacht schien es mir so. Da wachte ich in einem dieser schmerzhaft klaren Momente kurz vor dem Morgengrauen auf und hatte schlagartig die Vision, dass eben in diesem Moment, als ich hier in meinem Bett lag, an einem anderen Fleck dieses Planeten ein Kind, ein kleines Mädchen wie das meine vielleicht, in den Armen seiner Mutter erfriert. Dieses Bild war so real, als geschehe es direkt neben mir. Die 5000 Meilen bis Pakistan schrumpften zu einer rein räumlichen Distanz. Ich hätte die Hand ausstrecken und die beiden berühren können, wir teilten dieselbe Atemluft in diesem Moment.
Im selben Atemzug, aber als Bild viel abstrakter und ferner, schob sich die wieder aufgebaute Frauenkirche in Dresden in mein Bewusstsein. Nein, falsch: die annähernd 100 Millionen, die dafür gespendet worden waren. Dieses Kind in meiner Vision hätte mit einer einzigen Wolldecke vielleicht gerettet werden können. Ich stellte mir vor: Ein fremdes Leben gerettet zu haben, das würde meinem eigenen Leben so viel mehr Gewicht geben. Eine Wolldecke, liebe Beter in der Frauenkirche, mehr nicht.
www.kindernothilfe.deDie Welt:
Kindern in Pakistan droht der Kältetod