Geld...
Gestern die Steuern abgechlossen, zum Finanzamt gedackelt, abgegeben. Ein schwerer Gang, und ungeheuer demotivierend. Denn da geht mein Jahresurlaub: Etwa so viel muss ich ans Finanzamt abführen. Natürlich habe ich seit Jahren keinen richtigen "Jahresurlaub" mehr, so etwas gibt es in der Wirklichkeit des Freiberuflers nicht. Man verliert die Lust. Steuern braucht das Gemeinwohl und auch ich würde sie ohne Murren zahlen, wenn ich danach noch allgemein wohl leben könnte. Aber ich verdiene vor Steuern gerade mal so viel, dass ich mit meiner Frau die Miete, zwei Kinder, ein Auto und den ganzen Versicherungsquatsch irgendwie finanzieren kann. Dafür muss ich auch an den Wochenenden ranklotzen. Und da ist es schon demotivierend, wenn das Finanzamt den Jahresurlaub kassiert. Hätte Paul Kirchhoff daran etwas geändert mit seiner Flat-Tax? Oder Friedrich Merz mit seinen Bierdeckeln? Was würde ein Steuermodell bewirken, das kleinen Selbstständigen genügend Luft zum Atmen ließe? Eines, das bis zu einer Umsatzgrenze von, sagen wir, guten 30.000 Euro, Steuerfreiheit und eine simple Steuererklärung erlaubt. Damit ließe es sich vernüftig leben, die Relation Arbeiten und Gewinn wäre zufriedenstellend. Sich selbstständig zu machen, hätte einen ganz anderen Reiz.
Aber ich höre schon die Proteste: Keiner würde sich mehr anstrengen, mehr zu verdienen (und damit Steuern zu bezahlen), die Billigheinis würden mit Dumpingangeboten die Preise drücken usw...dann doch lieber arbeitslos und Hartz IV - Empfänger. Zumal es denen ja gar nicht so schlecht geht: 53 Prozent der Alos haben 20 Prozent weniger Einkommen. Naja, das geht doch, wenn man einen Partner mit Job hat - oder? "Zu den Verlierern der Reform zählen Paare, bei denen ein Partner erwerbstätig ist", findet die Studie, in der das nachzulesen ist. Und 47 Prozent geht es sogar besser. Vielleicht sollte ich mich mal wieder "alos" melden - Anspruch darauf hätte ich noch und meine Frau könnte sich eine kleine Zweitwohnung suchen, denn die wird von der Arbeitsagentur bezahlt.
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