Der Pabst ist in Köln...
...und das ist eigentlich überhaupt nicht wichtig. Viel wichtiger ist die Stellungnahme des Ethikrates zu Gentests. Die sollen "in bestimmten Fällen" erlaubt sein, wenn's um die Besetzung von Stellen geht. Klar, wär doch toll man könnte den potenziell epileptischen Flugkapitän schon vor seinem ersten Anfall im Cockpit aussondern. Dabei wird's freilich nicht bleiben - es wäre das erste Mal in der Menschheitsgeschichte, dass es bei solchen Ausnahmen bleibt. Wer eine Erbkrankheit hat, wird in Zukunft ein genetisches Kainsmal auf der Stirn tragen. Krebsgefährdet? - Keine Versicherung wird ihn mehr versichern, kein Arbeitgeber mehr einstellen. Was aber noch schlimmer ist: Man wird uns dazu zwingen, unsere Zukunft zu erfahren. Entweder Gentest oder kein Job - diese Option wird so sicher kommen wie das Amen im Kölner Dom. Und das heißt: Von dem Moment an wirst du wissen, ob du mal an Krebs, Multiple Sklerose oder Alzheimer krepierst. In den USA lassen sich Frauen schon jetzt die Brüste abnehmen, weil der Gentest erbracht hat, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann an Brustkrebs erkranken werden... Man wird mit einem Gefühl leben wie jemand, dem man gesagt hat, dass im Flugzeug, in das er gerade steigt, drei Selbstmordattentäter sitzen. Bitte anschnallen - und genießen Sie den Service an Bord.
"Weiter gehende Untersuchungen auf gegenwärtig symptomlose oder auf vorhersagbare Krankheiten sind zulässig, wenn sie unter Beachtung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit notwendig sind, um in der Art der Tätigkeit liegende spezifische Risiken für Dritte auszuschließen (z.B. bei Piloten, Busfahrern, Küchenpersonal")"
http://www.ethikrat.org
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