Seit drei Wochen...
Darum werfe ich seit drei Wochen auch nur noch einen kurzen Blick in die ausgestorbenen Verkaufsräume und fülle meine Taschen im neuen Öko-Supermarkt. Kein Gedränge trotz Andrang, großzügige Supermarkt-Räume, riesiges Sortiment - und alles kaum teurer als im Edeka. Ein Öko Schlaraffenland! Der Blumenkohl für 1,99 .- und drei rote Paprika kosten grad mal 2,50 (Ich darf das ja nicht in DM umrechnen...). Aber ein schlechtes Gewissen beschleicht mich jedes Mal. Leiste ich hier nicht dem Großer-Fisch-frißt-Kleinen-Fisch-Kapitalismus Vorschub? Verrate ich nicht meine Ideale? Werden hier nicht mit meiner Mithilfe wieder Arbeitsplätze vernichtet? Ein Freund beruhigte mich mit dem Satz: "Ich hasse diese kleinen, engen, langsamen Tante Emma Läden!". Geht mir, ehrlich gesagt genauso - weil ich Einkaufen hasse, undweil ein geräumiger Supermarkt mein Leben erleichtert. So ist das mit den Idealen. Sie sind eben nur Ideale, und damit anstrengend. Und darum werden sie nie verwirklicht (sonst wären sie auch keine Ideale mehr, sondern Realitäten). Helga Nowak, die lange idealistisch gebliebene DDR-Schriftstellerin, heute im Radio über ihr Ideal einer Lebensform: "Früher hatte ich die Utopie, mit anderen etwas Gemeinsames zu machen. Heute will ich meine Ruhe haben."
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