Siegen lernen heißt...
Genau so ist es. Gisela jagt ihn natürlich zum Teufel, sie versteht nicht, dass das eine nichts mit dem anderen zu tun hat. So wie eben die Vorstellungen der Männer über Sex und die der Frauen wenig miteinander zu tun haben. Eine (britische?) Studie fand heraus, dass beide Geschlechter eigentlich kaum kompatibel seien und nur durch Hormone (= Verliebtsein) diese Hürde überwinden könnten. Nach maximal 4 Jahren ist der Rausch vorbei und man trennt sich wieder. Biologisch sinnvoll zwecks Erhalt der Rasse.
Der Traum vom verstehenden Partner ist damit ausgeträumt. Nicht dass es keinen sexuellen Gleichklang geben könnte, aber der muss nicht zwangsläufig in eine gute Partnerschaft münden. Dass guter Sex und gutes Zusammenleben eins sind, ist ein Trugschluss. Und ein - wahrscheinlich seltener - Ausnahme-Glücksfall. Nicht umsonst ist das Ehebett unter erwachsenen Menschen nach wie vor das am besten gehütete Geheimnis. Was darin geschieht und wie und ob - nicht einmal die besten Freunde lüpfen die Decke. Ich selbst wundere mich über nichts. Die Welt der Sexualität ist ein gigantisches Paralleluniversum, in dem wir ganz alleine treiben in grenzenloser Einsamkeit. Was im Ehebett passiert ist wie das kurze Auftauchen aus den Tiefen eines Ozeans, ein Spiel auf den Wellenkämmen. Sex ist eine Sprache, die nur wir selber verstehen. Im Verliebtsein übt man die Sprache des anderen bis zur Erschöpfung - um schließlich einzusehen, dass es zu mehr nicht reicht als einem oberflächlichen Stottern.
Es ist der Wunsch, uns mitzuteilen und verstanden zu werden, der uns zeitlebens antreibt. Er entspringt unserer Sexualität. Solange er wach bleibt, bleibt das Leben verheißungsvoll - und gefährlich.
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