"Bridget Jones" ist sicher...
Und weil ich mich heute morgen immer noch darüber ärgere. Bridget Jones Teil 1 (Schokolade zum Frühstück) hat mich erstaunt: Ich hatte weniger erwartet. Aber der Film glänzt mit Humor und einer subtilen Selbstironie, welche die Mittdreißigerin Bridget Jones beim Protokollieren ihrer eigenen Torschlusspanik an den Tag legt - verkörpert durch eine Renée Zellweger, die der Figur in einer Mischung aus kindlicher Unbedarftheit und warmer, weiblicher Erotik den entscheidenden Funken Charme verleiht, ohne den nicht glaubhaft wäre, dass Männer wie Hugh Grand oder Colin Firth ihr verfallen. Das Geheimnis des Films ist seine Weiblichkeit - und der Abspann bestätigte meine These, dass eigentlich nur Frauen über Frauen so erzählen können: Regie, Buch und Drehbuch lagen in weiblicher Hand (Sharon Maguiere, Helen Fielding).
Zur männlichen Anmaßung hingegen wird der 2. Teil (Am Rande des Wahnsinns). Kein Funke Subtilität mehr, sondern plattester Slapstick tischen uns Regissieur Beeban Kidron und Drehbuch-Autor Andrew Davies da auf. Dass es billiger kaum geht - der Film besteht vollständig aus aufgewärmten Repliken jener Sezen, die im ersten Teil funktioniert haben - ist schon schlimm genug. Aber die penetrant männliche Sichtweise macht den Film geradezu unerträglich. Plötzlich haben die Figuren Männerwitze auf den Lippen (Jones: "I know where Germany is, but he's too dumb to localize his own asshole." Darauf Clever (Grand): "I know exactly where my asshole is - and her's as well". Und Renée Zellweger kultiviert den dümmlich-naiven Gesichtsausdruck der Bridget Jones, der im ersten Teil so charmant mit der immer wieder aufblitzenden Schönheit der Schauspielerin kontrastierte, zur Dauergrimasse. Unter der Hand von Männern verflachen Geschichte und Figuren bis zur Peinlichkeit - peinlich fürs männliche Geschlecht. Gottseidank gibt es andere Filme von Männern - wenn auch nicht unbedingt zu Frauenthemen-, die als positive Beispiele dagegen zu setzen wären. Dieser Film aber sollte auf den Filmhochschulen ins Programm genommen werden als abschreckendes Beispiel einer Fortsetzung: So nicht.
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