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Denk Tank

Gehirnschlacke und Gedankenmüll von Roland Bart

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Standort: Germany

Hin und wieder muss es einfach sein: Eine Beobachtung löst einen Gedanken aus, der sich wie eine Wolke im Kopf verbreitet und sich nicht wieder verflüchtigt, bevor er nicht in irgendeiner Weise geäußert ist. Und ich denke viel. Eigentlich ständig. (Auch wenn ich nur sehr selten Zeit habe, diese Gedanken zu formulieren). Ich bin wie ein Besucher, ein Tourist von einem anderen Stern, der nicht anders kann als zu beobachten, nachzudenken und sich immer wieder aufs Neue über Alltäglichkeiten zu wundern, darüber, wie wir leben in unserem kleinen Biptop called Planet Earth. Und wer bin ich? Hab ich ja eben gesagt: Ein Tourist von einem anderen Stern.

Dienstag, August 09, 2005

Das Glücksformel ist...

...ein altes Foto: Der damalige Augenblick minus der damaligen Zukunft. Nur ein Jahr ist dieses Foto alt, das mich mit meinen kleinen Kids im Garten zeigt. Scheinbar unbeschwert, spielend in der Nachmittagssonne. Das Foto erzeugt Sehnsucht - Sehnsucht nach einer Zeit, in der meine Sorgen und Ängste von heute noch nicht existierten, die dunklen Wolken der Zukunft, die mich heute drücken, noch nicht aufgezogen waren. Und wie gut ich damals aussah, der Vater mit seinen Kindern, windzersaustes Haar, von der Sommersonne gebräunt, lachend. Plötzlich verstehe ich Karl Valentin: "Die Zukunft war früher auch besser."
Dabei - ich erinnere mich sehr wohl - lungerten auch damals dicke, dunkle Wolken am Horizont. Entscheidungsnöte (worum ging's nochmal...?), Geldsorgen (längst gelöst und ab-gelöst durch neue), Ängste (wie überflüssig! Nichts ist passiert - bisher...). Genau wie heute. Doch aus heutiger Sicht erscheint mir dieses Jahr seit dem Foto wie eine Karenzzeit, eine Schonfrist, und hätte ich damals den heutigen Tag vorhersehen können, ich wäre sorgenfrei und tatsächlich glücklich gewesen.
Im Geiste nehme ich ein Foto vom jetzigen Augenblick, heute, und stelle mir vor, wie ich es in einem Jahr betrachten werde: wie die heutige Zukunft dann belanglos erscheinen wird, wie sich die Sehnsucht nach diesem verflossenen Moment (ein Jahr jünger, ein Jahr mehr zu leben vor mir - und sehe ich nicht gut aus?) einstellen wird. Fühlt sich gut an. Die Buddhisten haben schon recht: lebe den Augenblick - aber manchmal bedarf es einer Eselsbrücke.

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