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Denk Tank

Gehirnschlacke und Gedankenmüll von Roland Bart

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Hin und wieder muss es einfach sein: Eine Beobachtung löst einen Gedanken aus, der sich wie eine Wolke im Kopf verbreitet und sich nicht wieder verflüchtigt, bevor er nicht in irgendeiner Weise geäußert ist. Und ich denke viel. Eigentlich ständig. (Auch wenn ich nur sehr selten Zeit habe, diese Gedanken zu formulieren). Ich bin wie ein Besucher, ein Tourist von einem anderen Stern, der nicht anders kann als zu beobachten, nachzudenken und sich immer wieder aufs Neue über Alltäglichkeiten zu wundern, darüber, wie wir leben in unserem kleinen Biptop called Planet Earth. Und wer bin ich? Hab ich ja eben gesagt: Ein Tourist von einem anderen Stern.

Montag, August 15, 2005

"Wie machst du das bloß..."

...wurde meine Frau kürzlich gefragt, "als Mutter von zwei Kindern und dann noch ein Halbtagsjob!" Ja - sie ist toll.
Mich hat das noch niemand gefragt. Denn ich bin ein Mann. Und als ich meinem Auftraggeber einmal eine Terminverschiebung nahelegen musste und zur Begründung "die Familie" murmelte, meinte er völlig verständnislos: "Ich bin auch Familienvater!"
Familienvater ist aber nicht gleich Familienvater. Da gibt es jene, für die stehen die Pantoffeln bereit, wenn sie abend von ihrem lukrativen Job nach Hause kommen. Das sind dann die Männer mit den erstaunlichen Karrieren ("Wann schreibt der nur all die Bücher - neben dem Job?"). Und dann gibt es solche wie mich.
Wenn ich an den drei Morgenden, an denen meine Frau arbeitet, meine Kinder angezogen und in den Kindergarten gebracht habe, ist der halbe Tag schon rum. (Einkaufen auf dem Weg usw. - ich weiß, liebe Hausfrauen, wie schnell da die Zeit zerrinnt). Dreimal die Woche ist für mich um 7 Uhr abends auch schon wieder Schicht, weil die Tagesmutter verabschiedet werden muss und meine Frau erst später kommt. Danach heißt es erst mal: Aufräumen. Weitere Aufgaben: Wasser holen im Supermarkt, das Unkraut im Garten bekämpfen, das Auto in die Werkstatt, Fahrräder reparieren und unendlich viel mehr Kleinkram. Nicht, dass meine Frau weniger täte als ich. Aber sie ist ein Mutter mit Kindern, und da ist das, was sie beruflich gebacken kriegt, eine Menge. Für den Familienvater jedoch reicht es nicht, um ernst genommen zu werden.
Von Familien- und Hausarbeit höre ich die Karrieremänner nie reden. Mein ehemaliger Chef brüstete sich, noch nie im Leben eine Windel gewechselt zu haben. Väter wie ich sind in seinen Augen Weicheier. Wer seine Frau nicht "im Griff" hat (sprich: hinter dem Herd), der kann auch keine Mitarbeiter führen. Ja, es ist mir peinlich, wenn um 10 Uhr morgens Kindergeschrei die Geräschkulisse für meine Geschäftstelefonate am Handy abgibt. Bei Frauen denkt man da: Toll! Die Kinder füttern und nebenher Geschäfte machen - alle Achtung! Bei Männern hingegen: Der hat's wohl einfach nicht im Griff, das arme Schwein.

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